Symptome bei denen niemand an die Wechseljahre denkt - Du wirst überraschst sein!

Die Wechseljahre beginnen früher als du denkst

Ab 40 können Symptome auftreten, wo niemand an den Wechsel denkt. 

Etwa 1/3 aller Frauen entwickeln sehr starke Symptome, 1/3 leichte und 1/3 kaum bis gar keine Symptome. Die gute Nachricht ist, du musst nicht leiden und schon gar nicht die Zähne zusammenbeißen und warten, bis es vorbei ist, denn das kann ganz schön lange dauern!

Bei 9 Millionen Frauen auf der Welt ist das eine sehr beachtliche Gruppe, die nicht beachtet wird und worüber nicht gesprochen wird! Gott sei Dank, ändert sich das gerade. Das Wissen um die hormonellen Regulationsmechanismen wächst zunehmend und immer mehr Ärzte nehmen das Thema ernst. 



Symptome wie unerwartete Gewichtszunahme, Herzrasen, depressive Verstimmungen, Gelenkschmerzen, juckende Hautausschläge uvm. werden meist nicht dem Wechsel zugeordnet. Die Frauen laufen oft von einem Arzt zum anderen, weil sie spüren, dass etwas nicht stimmt, bekommen aber kaum Hilfe. 


Auslöser der Symptome können ein Ungleichgewicht der Hormone sein oder der stete Abbau von Östrogen, Progesteron und Testosteron. Durch die richtige Therapie können diese gemildert oder sogar verschwinden. Stress wirkt häufig als Verstärker von Symptomen.

Fast jedes Organ hat Östrogenrezeptoren und so können auch in allen Organen Symptome auftreten!


Ab 40 oder auch früher können erste Symptome auftreten. Die Wechseljahre laufen in Phasen ab. Die Perimenopause geht nahtlos in die Prämenopause über. Die Menopause kann man immer erst hinterher feststellen, wenn die letzte Blutung mind. 1 Jahr aus ist.




Mögliche Symptome

Angst, Panikattaken und Nervosität

Sehr häufig kommen Frauen zu mir in die Praxis und klagen über zunehmende Ängstlichkeit bis hin zu Panikattacken. Dafür sind nicht nur die Hormonschwankungen mitverantwortlich sondern auch Stress. Ich habe festgestellt, dass Frauen die schon immer eher ängstlich waren, in den Wechseljahren verstärkt unter Ängsten und Panik litten. Östrogen aktiviert das Nervensystem und sorgt für gute Stimmung. Fehlt es zunehmend so kommt es zur inneren Unruhe, dem Gefühl nichts auf die Reihe zu bekommen oder weniger zu schaffen als früher. Wer bis dahin noch nicht gut aufgestellt ist mit Selbstliebe, Selbstachtung und Selbstfürsorge der hat damit dann ganz schön zu kämpfen.

Was ich an mir bemerkte, dass ich als sehr sensible Person die Hormonschwankungen sehr stark spürte und diese wiederum Stress und innere Unruhe auslösten. Plötzlich fühlte ich mich weniger belastbar und Situationen auf die ich früher mutig und neugierig zu ging stressten mich. In solchen Situationen stieg auch die innere Hitze hoch. 

Depressive Verstimmung 

Diese Frauen finden am häufigsten zu mir. Die Verordnung von Schlafmedikamente und Antidepressiva nehmen signifikant in den Wechseljahren, die bekommt man auch sehr schnell. 

Da gehört ganz dringend der Hormonstatus festgestellt, damit es von übler Laune, Antriebslosigkeit und Verstimmung nicht zu einer richtigen Depression kommt. Bioidente Hormone können Symptome sehr rasch auflösen. 

Aber auch die emotionale und familiendynamische Ebene darf nicht außer Acht gelassen werden. Das sind wichtige Symptome, die auf unbefriedigende Lebenssituationen hinweisen können, was in unserem Leben nicht funktioniert oder an den Berg ungelöster, aufgestauter Probleme erinnern.

Schlafstörungen

Östrogen wirkt auf die Stoffwechselvorgänge im Gehirn und fördert den Tiefschlaf. Daher kommt es zu Ein- und /oder Durchschlafproblemen. Dies hat natürlich großen Einfluss auf dein Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Stimmung und deine Gesundheit.

Energie- und Antriebslos bis zur Erschöpfung

Sinkender Testosteronspiegel kann dafür verantwortlich sein. Oft sind aber auch andere Symptome begleitend wie Schlafstörungen und Hitzewallungen, die an dir zerren und du deshalb nicht aus dem Bett kommst. 

Eine Unterfunktion der Schilddrüse sollte ausgeschlossen werden – Symptome wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind Wechselsymptomen ganz ähnlich. Außerdem dann es durch vermehrt starke Blutungen zu Eisenmangel führen. Vit. D Mangel kann sich auch durch Müdigkeit ausdrücken. Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber – diese ist besonders gefordert in den Wechseljahren.

Gewichtszunahme und Verdauungsprobleme

Die Fettverteilung ändert sich in den Wechseljahren. Der Fettanteil erhöht sich zum Nachteil der Muskelmasse. Das Fett lagert sich vor allem um die Mitte des Körpers an. Wenn du aus unerklärlicher Ursache oder nach einem Italienurlaub 1-2 Kilo mehr hast und durch deine gewohnten Maßnahmen diese nicht wieder abnimmst, dann weißt du, dass du im Wechsel bist. Das kommt häufig schon Mitte 40 vor, dabei ist denkst du noch lange nicht an den Wechsel. Ab jetzt reicht es nicht mehr Yoga zu praktizieren oder laufen zu gehen, nicht einmal wenn du länger und mehr läufst ab jetzt solltest du Muskeltraining in dein Training einbauen. 

In der Leber werden Hormone verstoffwechselt und über den Darm wird überschüssiges Östrogen aausgeschieden. In der Perimenopause kommt es häufig zu Östrogenüberschuß und Progesteronmangel. Die Leber und deine Verdauungsorgane sin in dieser Zeit sehr gefordert. Das bemerkst du, weil du plötzlich Alkohol sehr schlecht verträgst oder Abneigung gegenüber hast. Allergien und Verdauungsbeschwerden können zunehmen.

Nicht nur durch den sinkenden Östrogenspiegel nimmt die Muskelmasse ab, der Körper wird auch sensibler gegenüber Zucker. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um korrigierend in deine Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten einzugreifen, um die zweite Lebenshälfte möglichst fit und gesund zu erleben!

Der Rückgang von Östrogen und Progesteron verändert auch dein Mikrobiom, dadurch verändert sich dein Stoffwechsel, es kann zu Sodbrennen und Blähungen führen. Es kommt auch zu höherer Konzentration des Stresshormons Cortisol und dadurch wird mehr Adrenalin ausgeschüttet. Wenn Adrenalin im Kreislauf erhöht ist, ist bei der Verdauung die Pausetaste gedrückt. Eine gute Verdauung braucht Entspannung. Adrenalin lässt und flüchten vor dem Säbelzahntiger.

Herz-Kreislauferkrankungen

Östrogen schützt das Herz und Blutgefäße und wirkt Blutdrucksendend. In dieser Zeit kommen häufig Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen hinzu. Die ständigen Schwankungen können auch zu Schwindel und Kreislaufprobleme führen. Suche dir unbedingt einen guten Kardiologen und Gynäkologen, die auf Wechseljahre spezialisiert sind. 

Gelenks- und Muskelschmerzen

„Ab 40 fängt´s an“ - das hast du sicher schon gehört oder selbst gesagt. Fälschlicherweise meint man, dass es sich um die ersten Alterungs- oder Verschleißerscheinungen handelt, das kann sein, muss es aber nicht. Viel mehr spielt der sinkenden Östrogenspiegel eine Rolle, den Östrogen fördert die Durchblutung und versorgt die Gelenkshäute mit Flüssigkeit. 

Der sinkende Östrogenspiegel wirkt sich negativ auf die Knochendichte aus und begünstigt Osteoporose, weil der Knochenaufbau nicht mehr so gut funktioniert.  

Ich spüre es am Morgen, dass bei den ersten Schritten die Fußsohlen schmerzen. 

Harnwegsinfekte

Die Anatomie alleine begünstig schon den kurzen Weg für Bakterien. Das Gewebe verliert an Elastizität, Muskel und Bindegewebe, auch das der Gebärmutter lässt nach. Meist spürst du auch die dünner werdenden, trockenen Schleimhäute, sie werden zunehmend empfindlicher und es kann jucken oder brennen beim pinkeln oder Schmerzen beim Sex auftreten. Die Gynäkologin kann feststellen, ob die Haut um die Vagina schon sehr dünn ist und verordnet im Normalfall eine östrogenhaltige Salbe. Diese kann sogar Linderung verschaffen, wenn du sonst keine Hormone nehmen darfst. Das ist eine ganz wesentliche zur Prävention der Harninkontinenz. Viele Frauen verlieren am Beginn der Menopause auch die Lust am Sex.

Trockene Haut und Haarausfall

Östrogen hat bisher dafür gesorgt, dass ausreichend Wasser in der Haut gespeichert wurde. Außerdem hat es einen sehr positiven Einfluss auf die Kollagenbildung. Die Haut ist schön straff und elastisch. Sinkt Östrogen, ist genau das Gegenteil der Fall und Falten, trockene Haut oder sogar Pickel können die Folge sein. Die Haare können dünner und weniger werden. Dahinter kann sich auch ein Eisenmangel oder ein Schilddrüsenproblem verstecken. 

Kopfschmerzen, Migräne, Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit

Konzentrationsstörungen verschwinden wieder, wenn der Wechsel vorbei ist. Durch den Hirnnebel, wie er gern bezeichnet wird, kann die Aufnahme und Verarbeitung neuer Informationen erschwert sein. Die Hormone spielen auch eine Rolle bei der Übertragung von Informationen und so kann man das eine oder andere schon mal vergessen. Durch die Hormonschwankungen kommt es in den Blutgefäßen zu häufigen Druckveränderungen. Es wird vermutet, dass es Migräne auslösen kann. 



Wenn du jetzt nicht nur vom sinkenden Östrogen Hirnnebel und Panik hast sondern auch von der Liste an Symptomen was dich erwartet, dann atme tief durch und hör mir noch einmal kurz zu.
Abschließend möchte ich sagen, dass die Wechseljahre auch gute Jahre sein können. Wenn du dich ernst nimmst, rechtzeitig Bescheid weißt und dich mit Wissen über deinen Körper ausstattest, damit du klare Entscheidungen für dich und deine Zukunft treffen kannst.

Die Veränderung findet sowieso statt, entweder mit dir am Steuerbord oder als blinder Passagier.


Der Wechsel führt meist zu neuer Klarheit und wesentlich mehr Feingefühl, mit der wir unsere Umwelt und sich selber wahrnehmen. Sehr oft wird die innere Stimme wesentlich lauter, sie schreit förmlich nach Veränderung und Selbstfürsorge. Und das ist gut so, denn jetzt werden die Weichen für deine zweite Lebenshälfte gestellt. 

Viel Spaß und Glück dabei!

Deine Anita








Quelle: 

Dr. Sheila de Liz, „Woman on fire“, Rowohlt Verlag

Dr. Christiane Nrothrup, „Weisheit der Wechseljahre“, ZS Verlag